Bolle di Magadino, 09.04.2022

Die geplante Wanderung von Hägendorf SO nach Egerkingen musste infolge Schnees und Kälteeinbruch abgesagt werden. Zum Glück fand unser Wanderleiter im Süden der Schweiz einen Flecken wo Sonne angesagt war. Auf dem Weg zum Bahnhof hatte es leichten Schneefall, und auch in Arth Goldau war der Bahnhof leicht mit Schnee bedeckt und der Himmel trüb. Dann die 20 Minuten Fahrt durch den Gotthard Basistunnel; jetzt Sonne und blauer Himmel, der Tag war gerettet. In Bellinzona gab es den Startkaffe, das Postauto führte uns weiter nach Gudo unserem Start der Wanderung. Die ersten 10 Minuten folgten der Hauptstrasse entlang über den Ticino. Der «Nordföhn» fegte mit hoher Geschwindigkeit durch die flache Magadinoebene. Doch jetzt folgte Natur pur. Der unter Naturschutz stehende kleine Lago Demanio, ein Vogelschutzreservat welches nicht auf dem offiziellen Wanderweg liegt. Unser Pfad führte uns nun durch die Magadinoebene, welche bis vor gut 100 Jahren Sumpfland und voller Krankheitskeime war. Danach wurde das Gebiet entwässert. Es entstanden Deiche, und im 2. Weltkrieg wurde das Land als Anbaufläche genutzt, um der kriegsbedingten Lebensmittelknappheit zu begegnen.
Weiter führte uns der Weg zur Bolle di Magadino. Die Bolle ist ein Biotop, in dem zahlreiche Vogelarten nisten, oder sich während der Vogelzüge aufhalten. Die Bolle die Magadino ist ein wichtiges Forschungsprojekt um die Migrationsbewegungen der Sperlingsvögel zwischen Europa und Afrika zu beobachten. Wir haben heute ein paar neue Sachen gelernt, und vor allem eine Gegend kennen gelernt, welche wir nur als Wort oder Begriff Magadinoebene kannten, nun in einem ganz anderen Zusammenhang sehen. Der letzte Teil unseres «geschenkten» Tag im Tessin führte uns zum Hafen von Magadino, wo uns ein kleines Kursschiff in gut 25 Minuten nach Locarno brachte. In der Sonne der Piazza von Locarno konnten wir bei einem kühlen Getränk den schönen Tag ausklingen lassen.

Jürg Anliker
Wanderleiter
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