Creux du Van - Grand Canyon der Schweiz, 31.10.2022

Diese Wanderung war für mich eine echte Entdeckung. Ich hatte gelegentlich Fotos vom Grand Canyon der Schweiz gesehen, aber noch nie die Gelegenheit gehabt, in diesem Naturschutzgebiet zu wandern.

Wir 13 Wanderer trafen uns um 7.53 Uhr im Zug nach Neuchâtel und fuhren dann weiter nach Noiraigue, wo wir einen Kaffee tranken, bevor wir um 9.40 Uhr aufbrachen. Unsere Wanderleiterin, Cécile Lanz, liess uns in einem gleichmässig langsamen Tempo bergauf wandern und erlaubte uns unterwegs mehrere Wasserpausen. Ich habe die vierzehn Kurven gezählt, die sich den steilen Hang hinaufschlängeln (725 Meter) und plötzlich, um 11.40 Uhr, wurden wir von Ausblicken auf die felsigen Hänge hinunter in die steile Schlucht überrascht. Es gibt einen zwei Kilometer langen, ebenen Weg entlang des Canyons, und wir hielten an jedem Aussichtspunkt an, um einen genaueren Blick auf die herrliche halbrunde, steile Schlucht zu werfen. Eine gut gebaute Steinmauer mehrere Meter vom Rand der Schlucht entfernt hält Kühe davon ab, über die Klippe zu stürzen, aber erstaunlicherweise (für mich als Kanadierin) gab es keinerlei Zäune, die Wanderer vor einem Absturz bewahren.
Dieses Naturschutzgebiet ist einzigartig in der Schweiz, da hier ein arktischeres Klima herrscht als im nahe gelegenen Jura.
Ich fragte mich, warum sich diese Schlucht gebildet hatte, und fand folgende Antwort:
Zuerst die Gletscher, danach die Bäche haben die atemberaubende Felsformation aus den Kalkablagerungen eines urzeitlichen Meers vor rund 200 Millionen Jahren gebildet. So bieten die steil abfallenden Felsenwände auch einen guten Einblick in die Geologie und Jurafaltung. https://www.myswitzerland.com/de-ch/erlebnisse/creux-du-van-naturspektakel/

Der steile Abstieg erforderte Konzentration, da wir mit unseren Füssen um Baumwurzeln und lose Steine herumgehen mussten, die von einer Schicht aus trockenem Birkenlaub bedeckt waren. Ruhe war gefragt, vor allem als 4 Steinböcke leicht oberhalb des Weges gesichtet wurden. Wir machten noch eine Pause an den Picknicktischen bei Fontaine Froide, bevor wir eine weitere Stunde zu unserem Ausgangspunkt zurückkehrten. Es war noch Zeit für einen letzten Apéro, bevor wir den Zug um 15.53 Uhr zurück nach Bern nahmen.
Wir haben uns alle gefreut, unsere neue Wanderleiterin Cécile besser kennenzulernen und freuen uns darauf, in Zukunft in ihre sorgfältigen Fussstapfen zu treten. Vielen Dank, dass du unsere Gruppe geführt hast, Cécile.

Beverly Langsch