Weiterbildung der Wanderleitenden - 29.06.2024

Ein gutes Dutzend Wanderleitende des Bergclub begaben sich mit der Bahn zum Stockhorn, um mehr zu erfahren über das Verhalten bei der Begegnung mit Herdenschutzhunden. Moritz Pfister der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (www.bul.ch/fachthemen/alpwirtschaft/herdenschutz) erklärte bei Kaffee und Gipfeli wie die Herdenschutzhunde gezüchtet, aufwachsen und auf ihre Aufgabe als Schutzhunde vorbereitet werden. In eindrücklichen Bildern veranschaulichte er die Zuneigung der Hunde zu den Schafen – eine vertrauensvolle Beziehung. Es ist wichtig zu wissen, dass der Herdenschutzhund nicht aggressiv, aber unbedingten Respekt für seine Schutzaufgabe verlangt – und dies mit Gebell und Zähnefletschen kundtut. Die von Hunden geschützten Schafalpen finden sich auf der Webseite (www.protectiondestroupeaux.ch/faq-was-tun/um-zu-wissen-wo-sich-hsh-aufhalten/). Moritz machte uns vorerst aufmerksam auf die jeweils dort aufgestellten Warntafeln, welche das richtige Verhalten für Wanderer aufzeigen. Nämlich: ruhig bleiben, allenfalls stehenbleiben bis sich der Herdenhund beruhigt hat, nur langsame Bewegungen, die Schafherde umgehen, keine Hunde mitführen. Gleiches gilt eigentlich auch bei der Begegnung mit Mutterkühen.
Anschliessend wanderten wir zur Schafalp Wildestei, wo wir das Gelernte umsetzen konnten. Manchem Bergclübler wurde es bei der Begegnung mit dem Herdenschutzhund (war es Simba oder Baghira?) etwas bange. Geduldig konnten wir in der Einerkolonne beim Abstieg sein Gemüt besänftigen und kamen unbeschadet bei der Alphütte Wildestei an. Dort liessen wir uns von Beat Rindlisbacher, dem Bergvogt der Schafzuchtgenossenschaft Konolfingen (www.szg-konolfingen.ch) über das Schäfele mit dem Braunköpfigen Fleischschaf informieren. 140 Schafe werden dort von zwei Hunden geschützt – der Wolf und der Luchs haben keine Chance. Wir konnten den lebhaften Ausführungen über Schafe und Politik bei einem reichhaltigen Imbiss und trockenem Wetter geniessen bevor wir den steilen Abstieg nach Weissenburg wagten, wo uns das frische Wasser aus der Mineralquelle erwartete. Diesen lehr- und erlebnisreichen Tag (ohne Bisswunden) verdanken wir neben den Schafexperten auch der Organisatorin, unserer Tourenchefin Wandern Doris Boss und der grosszügigen Bewirtung auf der Alp Wildestei.