SS Wetterhorn Trail Grindelwald, 19.01.2022

Da ich schon lange nicht mehr in Grindelwald war, freute ich mich ganz besonders darauf. „Grau und trüb“ sah es aus, aber schon im Lütschental zeigten sich mystische Winterbilder mit Raureif verhangenen Bäumen und Sträuchern, aber auch Felswände mit flächendeckenden Eiszapfen. Als wir in Grindelwald einfuhren, musste ich mir die Augen reiben, so grosse Veränderungen: Parkhäuser, neue Seilbahnen, Hotelbauten usw. Umso mehr schätzt man es dann, das ruhige Gehen in der winterlichen Natur und das in einer grandiosen Bergwelt. Sämi, der Postautochauffeur verstand es, uns mit seiner frohen Begrüssung und einem Jodellied darauf einzustimmen.
Nach einem Kaffeehalt im „Wetterhorn“ begrüsste Maya, die Tourenleiterin die Gruppe von 19 Personen, gab ein paar Hinweise über den Ablauf und los ging's auf den Trail Wetterhorn. Eine kürzere, gemütliche Tour zum Loichbiel hinauf und das in inmitten einer einzigartigen Landschaft. Meistens gingen wir im Schatten, dafür war der Schnee perfekt und die Temperaturen angenehm, vor allem wenn man sie mit der Tour von La Brévine vergleicht… Ich schätzte es Zeit zu haben, staunen zu können, zu fotografieren und den Blick schweifen zu lassen. Für mehr (landschaftliche) Details empfehle ich die Bildergalerie mit den aussagekräftigen Fotos von Susanne Rychener.
Bei einem Ferienhaus machten wir Mittagshalt, die Sitzplätze eher knapp und nicht so bequem, dafür an der Sonne. Mit Blick auf den oberen Grindelwaldgletscher, der sich noch knapp zeigt, gab Maya ein paar Erläuterungen über den Gletscherschwund, der auch hier oben zur Tatsache geworden ist.
Beim Abstieg besuchten wir den Alpenvogelpark „ Ischboden“ mit verschiedenen Eulen, Steinhühnern und einem imposanten Auerhahn. Schön und eindrücklich, diese Vögel von nahem zu sehen, dabei melden sich bei mir auch immer gemischte Gefühle, sie hinter Gittern zu sehen. Offenbar sind es verletzt aufgefundene oder von Hand aufgezogene Vögel. Idyllisch ist die Umgebung mit dem liebevoll eingerichteten Beizli in einer einstmaligen Hirtenhütte, wo sie selbstgemachte Gerichte und Getränke anbieten (z.B. der „Halsfeger Tee“). Und 30 Minuten später waren wir wieder im Hotel Wetterhorn. Da just ein Postauto bereitstand, stürmten ein paar Kolleginnen hinein und weg waren sie…..Zu meiner Erleichterung blieb der grössere Teil der Gruppe auch zurück. Wir genossen die Sonne und Wärme mit und ohne Kaffee bzw. Glas Wein in froher Runde oder besuchten die Erinnerungsstücke der ehemaligen Wetterhornbahn, die von 1908-1914 Touristen zum Aussichtspunkt führte, mit Blick auf den noch bis ins Tal reichende Gletscher) und ins Hochgebirge (5Fr. retour).
Um 15Uhr (wie geplant) traten auch wir die Heimreise an: glücklich und mit vielen Eindrücken und Erlebnissen. Dir Maya möchte ich im Namen aller Teilnehmenden herzlich danken für die wunderbare Tour und deine angenehme Führung.
Elisabeth Christen