Hochmoor Wachseldorn, 29.05.2023

Hochmoor Wachseldorn
Am Pfingstmontag fuhren 16 Mitglieder des Bergclubs Bern nach Süderen Oberei, eine Bushaltestelle an der Strasse von Thun nach dem Schallenberg. Claudia Mattmann, welche die Tour vorbereitet hatte, bat mich, an ihrer Stelle die Tour zu leiten, da bei ihr ein Operationstermin anstand.
Bereits nach einem ersten Aufstieg zum Süderenhubel liess sich eine schöne Aussicht zur Schrattenflue, an die Honegg, zu den Hochalpen und zur Stockhornkette bestaunen. Nach einer Wanderstunde erreichten wir das Wachseldornmoos, ein unter Schutz stehendes Moorgebiet und Lebensraum für Flora und Fauna.
Dort musste uns Bruno Wallimann die traurige Mitteilung machen, dass Helen Messerli, die mit uns wanderte, soeben die telefonische Mitteilung erhalten habe, dass ihr Mann Robert gestorben sei. Die Gruppe war von dieser Hiobsbotschaft zu tiefst betroffen und sprach Helen das tiefempfundene Beileid aus. So tragisch diese Mitteilung für alle war, so hilfreich war es für Helen, in dieser schweren Stunde von der ganzen Gruppe getragen zu sein. Persönlich hat mich Robert auf zahlreichen Touren begleitet. Er teilte mir auch vor gut 7 Jahren mit, dass er an Parkinson und Demenz erkrankt sei. Ich zolle Robert höchste Achtung, wie er seinen schwierigen Weg suchte und mit Unterstützung seiner Gattin auch fand. Gott schenke ihm den ewigen Frieden. Ein Gruppenmitglied stimmte den Taizé-Canon an: «Ubi caritas et amor, ubi caritas, Deus ibi est» (Wo Güte ist und Liebe, da ist Gott)., So endete das eindrückliche Gedenken für unsern Freund Robert.
Auf dem weiteren Weg kamen wir an einer militärischen Anlage vorbei mit zahlreichen Parabolspiegeln. Die Mittagsrast verbrachten wir an einem gut ausgebauten Brätliplatz, der unmittelbar neben der Kasernenanlage Jassbach vom Militär errichtet wurde. Auf diesem Waffenplatz finden die Schulen für Elektronische Operationen statt, die Ausbildungsstätte für Funkaufklärer sowie der Cyber-Spezialisten der Schweizer Armee.
Anschliessend ging es aufwärts zum Hof Vorder-Stauffen. Wenig später gelangten wir auf der Anhöhe zu einer Eiche von mächtiger Statur. Der Umfang des Stammes misst mehr als fünf Meter und die Eiche soll bereits rund 600 Jahre an diesem aussichtsreichen Platz stehen. Nach dem Hof Hinter Stauffen tauchte der Weg in das hügelige und bewaldete Emmental. Unsere Tour endete in Röthenbach i.E., leider vor den Türen der geschlossenen Wirtschaft.
Josef Durrer