Alpenpässe VIII: vom Turtmanntal nach Saas Fee, 12.07. - 14.07.2019

Variantenreichtum: Dies charakterisiert am besten die drei Tourentage, die wir unter der ausgezeichneten Leitung von Eva-Marie im Wallis erleben durften. Variabel war die tägliche Zusammensetzung der Gruppe, variabel die Routen und Anforderungen an Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, die Temperaturen, die Fern- und Tiefblicke, die vielfältige Flora und die benutzten Transportmittel. Am Freitag starteten wir in Meiden Richtung Augstbordpass, mit 2893 m höchster Punkt und Höhepunkt für Blumenliebhaber: blühende Himmelsherolde, die dem garstig kalten Wind trotzten. Weshalb die Sonne immer dann die Wolken durchbrach, wenn wir im Abstieg ein Schneefeld überquerten, bleibt ein ungelöstes Rätsel. Fast 1000 m tiefer liegen die Häuser von Jungu, wo ein neues Bergrestaurant einlädt und die Seilbahn nach St. Niklaus uns weitere 800 m Abstieg ersparte. Günstig schlafen, gut essen und sehr freundliches Servicepersonal: das alles bot uns Grächen.
Am Samstag führte uns Eva-Marie dank guter Kartenkenntnisse auf schmalen und breiten, auf flachen und steilen Wegen von St. Niklaus auf die Hannigalp. Wir waren meist im Wald unterwegs und folgten zuerst einer unbekannten Suone, dann der bekannten Eggeri. Imposante Kulisse für unsere Mittagspause war der tosende Riedbach. «Dank» dem Mehrheitsentscheid in der Gruppe plagten wir uns am Schluss auf dem breiten, sonnenaufgeheizten Weg, statt dem vorgeschlagenen, schmaleren Weg zu folgen. Der feine Apfelstreuselkuchen auf der Hannigalp liess dann alles vergessen und schenkte einigen Mut für den Abstieg nach Grächen – auf dem ursprünglich geplanten, feinen und schattigen Waldweg.
Sonntag als Tag der Begegnungen: mit Marie Therese und ihrer Bekannten, mit dem Blauringmädchen von einst, mit dem Ehepaar mit Hund… aber vor allem mit dem langen, sehr schönen und anspruchsvollen Höhenweg nach Saas Fee. Er bescherte uns Wälder aus Bäumen und Alpenrosen, Felspartien mit und ohne Halteseile, Blockgestein, eine Vielzahl an Blumen, wie Männertreu und Schwefelanemonen, schöne Rastplätze und nach jeder «Ecke» eine neue Postkartenansicht. Erst als wir müde, zufrieden und mit Glace usw.auf das Postauto warteten, überzogen die prognostizierten grauen Wolken den Himmel.
Ganz herzlichen Dank, Dir Eva- Marie, für die ganze Organisation und Leitung und allen Teilnehmenden. «Es het gfägt!»

Rosmarie Itel