Gestern am 2.11. hat es den ganzen Tag und die ganze Nacht geregnet. Kühle Herbstgefühle, graue Wolken hingen tief und der Regen prasselte auf die Bürgersteige, als ich mich zur Abfahrt bereit machte, um Doris und die anderen Wanderer in Thun um 9 Uhr zu treffen, 22 von uns! Der Bus brachte uns nach Amsoldingen, wo wir einen kurzen Blick in die dortige Kirche (erbaut um das Jahr 1000) warfen. Dann ging es weiter, vorbei an Bauernhäusern, durch Felder und Wälder, vorbei an Kühen, die mit ihren Glocken um den Hals weideten. Wir waren alle erstaunt über die Schneelinie, die weit unten auf den Hügeln lag. Doris hielt an und zeigte uns das Elternhaus, wo sie aufgewachsen ist, gleich neben Schulhaus (wo die heutigen Schüler anscheinend eine Pyjamaparty gefeiert hatten, denn man sah sie mit ihren Eltern riesige Stofftiere, Matten, Schlafsäcke usw. aus dem Schulhaus tragen). Wir betraten das heimelige ChrüzgassKafi mit niedrigen Holzdecken und liessen uns da von feinem Apfel- und Schoggikuchen und Kaffee verwöhnen und waren dazu über die niedrigen Preise erstaunt. Trotz des blauen Himmels und Sonnenscheins, den wir erlebt hatten, war es gut einen Regenschirm und eine Regenjacke eingepackt zu haben, denn kurz nachdem wir das ChrüzgassKafi verlassen hatten, begann es zu regnen. Zum Glück konnten wir unter einem hohen Dach auf einer Baustelle (neue Scheune?) Unterschlupf finden und nach einem kurzen Schauer liess der Regen nach und wir machten uns wieder auf den Weg. Gelbes, rotes, braunes Laub auf dem Weg, viele Blätter, die noch an den Bäumen kleben, niedrige Wolken, die von den Hügeln um uns herum aufsteigen.
Wir überqueren ein Feld, auf dem zahlreiche Schopf-Tintlinge wuchsen (auch Spargelpilz genannt, ist eine Pilzart aus der Familie der Champignonverwandten, er ist in Europa heimisch, häufig und jung ein ausgezeichneter, wenngleich nicht sehr haltbarer Speisepilz, denn alte Exemplare zerfliessen zu einer tintenartigen Flüssigkeit.) Dann führt uns Doris einen Waldweg hinunter zur Kander, wo wir im Naturschutzgebiet Augand unser Mittagessen einnehmen konnten. Der Himmel klarte auf und wir hatten einen schönen Blick auf den schneebedeckten Niesen und das darunter liegende Schloss Wimmis. Nachdem wir die gedeckte Holzbrücke überquert hatten, wanderten wir weiter entlang der Simme und erreichten kurz vor 14.00h den Bahnhof Wimmis. Die Hälfte der Gruppe beschloss den nächsten Bus zurück nach Thun zu nehmen, während sich die anderen in der dortigen Bäckerei mit Tea-Room noch zu einem Schlusstrunk trafen. Alles in allem eine wunderbarte Art, den Novemberblues zu vergessen und die Gesellschaft von anderen Wanderern zu geniessen. Vielen Dank an Doris, dass du uns auf diese erholsame Wanderung in heimatnahen Gefielden geführt hast.
Beverly Langsch



























