Ein spannender Weg auf die Graitery, 23.10.2023

Petrus hatte uns definitiv besseres Wetter versprochen! Als wir in Moutier von regnerischem Wetter begrüsst wurden, wagten wir noch zu hoffen, dass es nach dem Startkaffee trockener sein würde. Jedoch weit gefehlt, der Regen liess eine Teilnehmerin am Bahnhofskiosk sogar einen prächtigen neuen Schirm erstehen. Und alle schmückten ihre Rucksäcke schon von Anfang an mit Regenschützen in verschiedenen schönen Farben.
Wegen der aktuellen Holzerei starteten wir die Tour mit einem kleinen Umweg, der aber nicht minder attraktiv war. Nach einer guten halben Stunde erreichten wir den Wald, wo wir den Regen kaum noch spürten. Der Weg wurde steiler und die Sehnsucht nach den Treppen grösser – war doch danach der grösste Teil der zu bewältigenden Höhenmeter geschafft. Und auch unsere vierbeinige Begleiterin, die liebenswürdige Hündin Vajana, meisterte die steilen Treppen mit Bravour.
Oben angelangt ging es nun zuerst über relativ flache Juraweiden, dann erreichten wir einen Abstieg, der mit Ketten gesichert war. Später mussten wir noch auf hohen Stufen hinuntersteigen, die von ein paar Männern gerade saniert wurden. Leider wurden wir zeitweise wieder von stärkerem Regen begleitet. In der Hoffnung, beim Bauernhof «Loge aux boeufs» ein trockenes Plätzchen zu finden, schoben wir die Mittagspause noch etwas hinaus. Dort angekommen liess uns der nachlassende Regen aber sogar unter Bäumen picknicken. Und zur Freude aller zeigte sich die wärmende Sonne, kaum dass wir abgesessen waren. Und bis am Schluss blieb es nun trocken und war sogar recht sonnig.
Gestärkt nahmen wir nach der Mittagspause die letzten Höhenmeter in Angriff. Auf dem Oberdörferberg erreichten wir den höchsten Punkt der Wanderung (1297m). Danach führte der Weg gemächlich hinunter, am geschlossenen Restaurant Oberdörfer und an der SAC-Hütte Backi (SAC-Sektion Weissenstein) vorbei und eigentlich mitten durch eine Kuhherde mit Mutterkühen (wir umgingen sie in einem weiten Bogen), die sich zum Glück sogar auch durch Vajana nicht aus der Ruhe bringen liessen. Ein kleiner Rastplatz inklusive Tisch und Bänke mit Sicht auf drei Dörfer zwischen Moutier und Gänsbrunnen (Grandval, Crémines und Corcelles) lud uns vor dem Abstieg nach Gänsbrunnen zu einem letzten Halt ein. Dort genossen wir neben der Aussicht nochmals warme Sonnenstrahlen.
Der zum Teil etwas ruppige Abstieg forderte nochmals unsere Konzentration, um auf Laub, feuchten Wurzeln und Steinen nicht auszurutschen. Doch alle kamen unfallfrei auf dem kleinen Bahnhof Gänsbrunnen an, von wo aus wir mit dem Zug via Solothurn nach Bern zurückkehrten.